FIRMA GRANITWERKE KARL SCHÖRNER
Selbst fertigen zahlt sich aus
Von wegen Globalisierung: Die Eigenproduktion lebt und nimmt sogar leicht zu. Das Granitwerk Karl Schörner in Weißenstadt ist eines von vielen Beispielen, wie man dem Termin- und Preisdruck trotzen kann. Wie wichtig dabei Investitionen in die Produktion sind, erläutert Christian Schörner.
Naturstein: Herr Schörner, wann wurde Ihr Unternehmen gegründet?
Christian Schörner: Das Granitwerk Neuper und Schörner wurde 1896 in Weißenstadt gegründet. Später schied der Companion Neuper aus. Seither trägt die Firma den Namen Granitwerk Karl Schörner.
Wen beliefern Sie?
Die Produktionsabläufe wurden durch die Übernahme meines Vaters Karl Schörner im Jahre 1976 optimiert und der Maschinenpark stetig erweitert, um zuverlässig qualitativ hochwertige Produkte wirtschaftlich herstellen zu können. Dies und der Vertrieb mittels eigener Fahrzeuge ermöglichten den Aufbau eines umfangreichen Kundenstammes auch in weiter entfernten Regionen. Zu unseren Hauptkunden zählen auch heute noch Steinmetzbetriebe und Naturstein verarbeitende Gewerke. Selbstverständlich stehen wir auch dem Privatkunden mit Rat und Tat zur Seite.
Wie hat sich der Markt für Sie entwickelt?
Faktoren wie Importware oder generell der sinkende Bedarf an Grabanlagen geben einem schon oftmals zu denken. Zum Glück ist Naturstein ein vielseitig einsetzbarer Werkstoff und so gibt es noch Möglichkeiten, auf andere Märkte auszuweichen.
Welchen Anteil haben regionale Gesteinssorten bei Ihnen?
In den letzten Jahren stieg der Anteil von Fichtelgebirgsgranit auf ca. 20%, der Anteil an europäischen Steinsorten liegt bei ca. 40%.
Wie sehen Sie die Zukunft für Grabmale und Materialien aus regionaler Fertigung?
Die Nachfrage nach regionalen deutschen Produkten ist in den letzten Jahren schon spürbar gestiegen. Gerade im Bereich um Haus und Garten haben die Menschen zunehmend das Bedürfnis nach heimischen Materialien. Auch im Grabmalbereich gewinnen heimische Steinsorten an Beliebtheit. Mit schlichter Formgebung und Bearbeitungsarten, die zu den Gesteinen passen, lässt sich mit wenig Aufwand ein ansprechendes Produkt herstellen, das Kunden oft den gängigen Formvorlagen vorziehen.
Wie viele Mitarbeiter haben Sie?
Im Werk sind derzeit fünf Personen angestellt. Zudem arbeiten für uns im Außendienst noch freie Mitarbeiter.
Arbeiten Sie ab Tranche und ab Block?
Die gängigen sowie heimischen Natursteine werden vom Block gesägt, dadurch sind wir gerade auch bei Übergrößen relativ flexibel. Selten verlangte Steine werden aus Tranchen verarbeitet.
Warum haben Sie die Burkhardt-Löffler-Maschinen gewählt?
Vor der Anschaffung der KSA 542 hatten wir die Hensel Kantenschleifmaschine 548 knapp 20 Jahre im Einsatz und ich war sehr zufrieden damit. Die neue Maschine ist das Nachfolgermodell, zudem war Burkhardt-Löffler die einzige Firma, die meine Vorstellungen und Bedürfnisse für eine effektive Kantenbearbeitung im Bereich von drei bis 40 cm starken Werkstücken mit automatischer Abfasung realisieren konnte. Ebenso ist im Störungsfall ein Hersteller in der Nähe ein großer Vorteil, um die Produktion rasch wieder in Gang zu bringen.
Welchen Vorteil hat ein deutschsprachiger Lieferant für Sie?
Ein deutschsprachiger Lieferant macht es einem natürlich mit der Kommunikation erheblich einfacher, gerade im Service oder Reklamationsfall. Auffallend ist, dass deutsche Firmen in der Regel deutlich zuverlässiger sind, natürlich gibt es auch hier Ausnahmen.
Die Technik im Detail
Die Produktion bei Schörner umfasst diese Maschinen: Diamant-Blockkreissäge Carl Meyer, Drehkopfsäge Burkhardt-Löffler CSA 567, Flächenschleifautomat Hensel 561 und Kantenschleifautomat Burkhardt-Löffler KSA 542 WZW.
ist gelernter Steinbildhauer und Kunsthistoriker. Als freier Redakteur veröffentlicht er Artikel zur Natursteingewinnung, -technologie und -anwendung. Weitere Schwerpunkte sind Fotografie, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für Steinmetzbetriebe, Verbände und Institutionen.
Fotos: Granitwerk Schörner e.K.