FIRMA GROBE
Hightech auf engstem Raum
Der Steinmetzbetrieb Grobe ist seit drei Generationen in Familienhand. Auf Grabdenkmale entfallen rund zwei Drittel der Aufträge, ein Drittel sind Arbeiten am Bau, zusätzlich werden aber auch Restaurierungsprojekte und Skulpturen ausgeführt. Die Eigenfertigung hat in Zossen seit jeher einen hohen Stellenwert und liegt aktuell bei 75%. Schon zu DDR-Zeiten wurde neben Neuware auch Altmaterial manuell und mit einer Flächenschleifmaschine be- und umgearbeitet. Um die Sägerei zu beschleunigen, rüstete Karin Grobes Vater noch vor der Wende eine Hensel- Brückensäge Baujahr 1936 auf den Betrieb mit Vorschub- und Absenkautomatik um. Nach verschiedenen anderen Maschinenkäufen rundete 1998 ein Kantenschleifautomat KSL 80 von Löffler die Produktion ab.
Den Anstoß für die 2021 begonnene Modernisierung der Produktion gab ein mehrwöchiger Ausfall der Brückensäge. Obwohl sich die betagte Maschine reparieren ließ, erkannte die Unternehmerin, dass das Sägen mit dem Drehtisch nicht mehr zeitgemäß war. Klar war aber auch: Nur ein maßgeschneiderter Maschinen-Neubau würde in die engen und niedrigen Hallen passen. Die Wahl fiel auf eine LDZ 2000 von Burkhardt-Löffler. Neben der individuellen Konfiguration der Brückensäge gab der zuverlässige, deutschsprachige Service den Ausschlag, schildert Karin Grobe: »Da wir mehr als zwei Jahrzehnte lang nie Probleme bei der Betreuung unseres Kantenautomaten hatten, fiel die Wahl auch bei der Säge auf Burkhardt-Löffler.« Während die LDZ 2000 bereits im Bau war, sah Karin Grobe bei einer Hausmesse eine aktuelle KSL 80 und entschied sich, den bestehenden Kantenautomaten durch das aktuelle Modell zu ersetzen. Damit beide Maschinen in der Werkstatt Platz finden, wurden nicht nur die Halle erweitert und das Dach im Bereich der Säge aufgestockt, sondern auch die gesamte Infrastruktur aus Elektrik, Wasserleitungen und Druckluft angepasst. Ebenso passten die Ingenieure die Maschinen konstruktiv an die begrenzten räumlichen Verhältnisse an. Weil die Höhenverstellung der Säge zu hoch für den Transport durch die Halle war, wurde sie auf spektakuläre Weise per Lkw-Kran übers Dach in die Halle gehievt. Eine perfekte Millimeterarbeit, die reibungslos geklappt hat, freut sich die Steinmetzmeisterin rückblickend.
Reibungslos funktioniert auch die Anbindung der Maschinensteuerung an das Warenwirtschaftsprogramm Diestein von Dietrich, aus dem heraus der Auftrag direkt zur Säge geschickt wird. Beim CAD-Programm entschied sich Karin Grobe ebenfalls für eine Lösung von Dietrich: »Ich habe auch hier immer einen deutschsprachigen Ansprechpartner und mir wird immer am gleichen Tag geholfen. Das ist ein Service, auf den wir uns seit den 1990er Jahren bis heute verlassen können.«
Mit zwei neuen Maschinen gibt sich Karin Grobe aber noch nicht zufrieden: Die nächste Investition – ein Flächenschleifer von Burkhardt-Löffler ist bereits in Vorbereitung. Für den bestehenden Automaten gibt es fast keine Ersatzteile mehr und gemäß der Devise ihres Vaters muss ein Steinmetzbetrieb nicht nur sägen, sondern auch abschleifen können. Das macht unabhängig von Materiallieferungen und bietet viele Bearbeitungsmöglichkeiten.
LDZ 2000
KSL 80
ist gelernter Steinbildhauer und Kunsthistoriker. Als freier Redakteur veröffentlicht er Artikel zur Natursteingewinnung, -technologie und -anwendung. Weitere Schwerpunkte sind Fotografie, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für Steinmetzbetriebe, Verbände und Institutionen.
Fotos: Burkhardt-Löffler